Konsumentenorientierte Ansätze einer nachhaltigen Bereitstellung von Palmöl
Das F&E-Projekt „Konsumentenorientierte Ansätze einer nachhaltigen Bereitstellung von Palmöl“ erarbeitete von 2019 – 2022 Handlungsoptionen und Anknüpfungspunkte für Maßnahmen, die eine Reduktion der Nachfrage bewirken, nachhaltige Alternativen nutzen oder die nachhaltigere Bereitstellung von Palmöl entlang dessen Lieferketten wirksam ermöglichen können. Dieses transdisziplinäre Projekt hat den Fokus auf Deutschland, bezieht aber in Kooperation mit anderen laufenden Vorhaben der Projektpartner auch europäische und internationale Akteure ein.
Palmöl-Plantagen bedecken weltweit über 18 Millionen Hektar und decken damit 35 % des global wachsenden Bedarfs an Pflanzenölen. Die Ölpalme ist somit der wichtigste Lieferant von Pflanzenöl und Lebensgrundlage für Millionen Kleinbauern und Arbeiter. Palmöl ist eine flächeneffiziente Pflanze mit Potenzial für biodiversitäts- und Bodenkohlenstoff-orientierten Anbau.
Allerdings ist der Anbau von Palmöl – neben z.B. Soja – derzeit in Teilen der Welt einer der Haupttreiber für Entwaldung, Landkonflikte und Treibhausgasemissionen. Für die Nachhaltigkeit konsumentenorientierter Ansätze zur Bereitstellung von Palmöl ist es – vor allem mit Bezug auf die fortschreitende Bioökonomie – entscheidend, sektorübergreifende Instrumente, Handlungsoptionen und Maßnahmen zu entwickeln.
- Neben einer generellen Beschreibung wesentlicher Treiber und Treibergrößen der problematischen Entwicklungen bei Palmöl werden Maßnahmen hinsichtlich einer nachhaltigeren Weiterentwicklung der Bereitstellungs- und Nutzungsketten von Palmöl im Spannungsfeld ökonomischer Opportunitäten, politischer Regulationsmöglichkeiten und sonstiger Handlungsoptionen skizziert.
Darauf aufbauend werden Ansätze und Initiativen identifiziert, die problemgerecht, transparent und flexibel agieren, um identifizierten Nachhaltigkeitsmängeln angebots- und nachfrageseitig wirksam begegnen zu können. Diese werden in mehreren Akteursdialogen kritisch hinterfragt sowie auf Weiterentwicklungs- und Umsetzungspotenziale hin untersucht. Parallel dazu wird die Frage geklärt, welches nachhaltiges Palmölangebot der potenziellen Nachfrageentwicklung gegenübersteht.
Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse beispielhaft für die öffentliche Beschaffung angewandt: Es werden Gestaltungsmöglichkeiten einer nationalen Beschaffungsregelung für die öffentliche Beschaffungspraxis von palmölhaltigen Produkten mit dem Ziel der Verbrauchsreduktion bzw. der Prüfung von Alternativprodukten untersucht. Ziel ist es, einen Kriterienkatalog für nationale Beschaffungsregeln zu ausgewählten palmölhaltigen Produkten bzw. Produktgruppen unter Berücksichtigung der Erwartungen der involvierten Akteure zu erstellen.
Projektteam & Ansprechpartner*innen:
- IINAS (Projektleitung): Ulrike Eppler; Uwe R. Fritsche
- Deutsche Umwelthilfe (DUH): Karoline Kickler; Peer Cyriacks
- World Wide Fund For Nature Deutschland (WWF): Ilka Petersen; Alica Nagel
- Fachbegleitung Umweltbundesamt: Jan Seven
Verfügbare Ergebnisse:
- Palmöl in der Öffentlichen Beschaffung (Briefing Paper, Juni 2022)
- Akteure und Initiativen im Palmölsektor (Arbeitspapier, Juni 2022)
- Estimating sustainable palm oil potentials (Working paper, Feb. 2022)
- Overview of sustainability issues in the palm oil sector (Summary for political decision makers, Jan. 2021)
- Überblick zur Nachhaltigkeitsproblematik im Palmölsektor (Arbeitspapier, April 2020)
- Ergebnisse Wirkungsanalyse der Nachhaltigkeitszertifizierung von Palmöl (Arbeitspapier, April 2020)